Seabourn Quest Gast-Reisebericht & Erfahrungen


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"Als ich aus dem Zodiac ausgestiegen bin und zum ersten Mal die vielen Pinguine gesehen habe, musste ich vor Glück heulen."

Reisebericht mit der Seabourn Quest in die Antarktis

erlebt und geschrieben von unserem Emocean-Gast Michaela Partheimüller

Nun sind wir wieder seit einiger Zeit zu Hause und wir zehren noch immer von dieser fantastischen Reise, von der ich seit Jahren geträumt habe. Schon immer war es mein Reisetraum, die Antarktis zu bereisen. Der Traum meines Mannes war es nie und er konnte auch nicht verstehen, warum ich Frostbeule ausgerechnet dort hin möchte und so hat es Jahre der Überzeugungsarbeit gedauert, bis ich ihn soweit hatte. Doch dann kam Corona und der Reisetraum war erneut zerplatzt.

 

Im Januar 2024 war es dann endlich soweit. Unsere Kreuzfahrt an Bord der Seabourn Quest - Patagonia, Antarctica & Ocean Islands - begann am 22.01.2024 in San Antonio in Chile und endete am 22.02.2024 in Buenos Aires in Argentinien.


Warum haben wir uns für Seabourn und nicht für Hapag-Lloyd Cruises entschieden?

Und warum haben wir uns für ein (kleines) Kreuzfahrtschiff und nicht für ein Expeditionsschiff entschieden? 

  • Wir wollten genau diese Route fahren. Von Chile (inkl. chilenischer Fjorde) über die Antarktis, nach Süd Georgien und zu den Falklands, nach Uruguay und bis nach Buenos Aires.
  • Wir wollten auch nicht von und nach Ushuaia fliegen. Man darf kaum Gepäck mitnehmen und dabei würde es bei mir bereits scheitern.
  • Wir wollten mit einem Kreuzfahrtschiff fahren, da wir auf die Annehmlichkeiten und das Angebot, das nun einmal vielfältiger ist als bei einem Expeditionsschiff, nicht verzichten.
  • Seabourn deshalb, da weder die EUR noch die EUX2 in die Antarktis fährt. Aber auch, weil wir bei Seabourn ein besseres Clubprogramm haben als bei Hapag-Lloyd Cruises. Man genießt mit zunehmendem Status mehr Vorteile (gerne dazu in einem separaten Artikel mehr, falls das jemanden interessiert). Nur 2 Beispiele: Wäscheservice ist kostenlos und zu dem für alle Gäste unlimitiertes kostenloses Internet. Als Diamond Member haben wir freies WiFi in Streamingqualität unlimitiert via Starlink. Das hat auch in der Antarktis prima funktioniert. 

Warum Kreuzfahrtschiff und nicht Expeditionsschiff (Seabourn hat mittlerweile ebenfalls 2 Expi´s)?

  • Wir haben bisher lediglich Erfahrungen mit der Inspiration und der Nature von Hapag-Lloyd Cruises gemacht. Beide Reisen waren toll (1 x Ostsee 1 x Japan) und ich hätte diese – gerade die Japanreise nicht mit dem Kreuzfahrtschiff machen wollen. Es war perfekt.
  • Aber die Möglichkeiten auf einem Expeditionsschiff sind doch sehr eingeschränkt und bei der Antarktisreise hat man auch einige Seetage. Unsere Erfahrungen mit den Expi´s war, dass dort der Hund begraben ist. Man jedoch tolle Experten an Bord hat. Für bestimmte Reisen ist das ganz toll und wir werden auch sicherlich wieder Reisen damit unternehmen. Sicherlich werden mich jetzt einige eingefleischte Fans dieser Schiffe steinigen. Aber es ist eben Geschmackssache. Wir waren mit unserer Entscheidung sehr zufrieden und ich hätte es auch nicht anders haben wollen. 

Die Seabourn Quest

Die Quest ist eines von den 5 Kreuzfahrtschiffen der Reederei Seabourn. Das Schiff wurde 2011 in Dienst gestellt und hat Platz für 450 Gäste und eine Crew von 390-400 Personen. Im Jahr 2013 entschied sich die Reederei das Thema Expedition aufzunehmen und startete mit dem Seabourn Ventures Programm. Die Quest wurde dafür umgebaut und mit Zodiacs ausgestattet, so dass sie ab dem Jahr 2013 zum ersten Mal in die Antarktis fuhr und fortan in den Wintermonaten November bis Februar Antarktisreisen angeboten hat und in den Sommermonaten Arktisreisen. Unsere Reise, war nun die letzte Reise der Quest in die Antarktis, da die Reederei nun zusätzlich 2 Expeditionsschiffe hat und die Gebiete (Antarktis, Arktis, Amazonas usw.) fortan damit bespielen wird. Auf unserer Reise waren wir 380 Passagiere und hatten tatsächlich 400 Crewmitglieder und 20 Personen vom Expeditionsteam



Unsere Reise startete für uns mit 2 Tagen in Santiago de Chile, wo wir uns zum einen akklimatisiert haben und zum anderen die Stadt erkundet haben – ein tolles Steakessen gehörte natürlich auch dazu. Wir wohnten im Hotel Ritz, was ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Am 25.01. ging es dann mit einem Privattransfer (über die Reederei) nach San Antonio. Die Fahrzeit betrug 2,5 Stunden. Den Hafen fanden wir nicht schön und Valparaiso wäre sicherlich ein schönerer Einschiffungshafen gewesen. Der Einschiffungsprozess ging sehr schnell und reibungslos ab Mittag. Die Suiten sind dann bei Seabourn immer schon bezugsfertig. Wir starten unsere Kreuzfahrt aber immer direkt mit einem Lunch im Buffetrestaurant The Colonnade und dies war bei sommerlichen 26 Grad natürlich im Freien möglich.

Frisch gestärkt habe ich mich dann erst einmal an das auspacken unserer 6 Koffer gemacht und habe uns für die nächsten 4 Wochen eingerichtet. Der nächste Tag war ein Seetag, was zu Beginn einer Reise erst einmal ganz toll ist. 

Unsere 2-tägige Drake Passage war ein Drake Shake

Wir besuchten Puerto Montt, Castro auf der Insel Chiloé, Punta Arenas und dann ging es über die Magellanstraße und den Beaglekanal in die Drake Passage. Wir hatten bis Punta Arenas tolles Wetter und die chilenischen Fjorde sind atemberaubend und in jedem Fall eine Reise wert. Unsere 2 tägige Drake Passage war ein Drake Shake. Wir hatten sehr starken Wind, Regen und Schnee im Wechsel und eben stärkere Wellen (bis 6 Meter). Für uns war das absolut ok und nicht schlimm. Für manche Passagiere war es schlimmer. Zeitweise wurde das Pooldeck gesperrt und man konnte nicht raus. Wir genossen die Zeit im Spa und hatten natürlich auch viele Vorträge von den diversen Experten. Darüber hinaus gab es auch Vorträge, an denen man zwingend teilnehmen musste. Diese waren u. a. die Zodiac Einweisung, die Kanueinweisung (für diejenigen, die Kanuausflüge machen wollten) und die Antarktisunterweisung sowie der Biosecurity Check der Kleidung. Die zwei Tage vergingen wie im Flug. 

Zwischen Pinguinen und Wetterkapriolen in Yankee Harbour

Angekommen sind wir dann am 03.02.2024 bei strahlendem Sonnenschein und unser erster Anlandungspunkt war Yankee Harbor (hat mit einem Hafen nichts zu tun …). Alle Passagiere wurden in Farbgruppen aufgeteilt und somit kam jeder einmal als erstes, zweites, drittes usw. dran. Wir waren an diesem Tag in der zweiten Gruppe und hatten 1,5 Stunden Zeit an Land (man hätte auch nichts gesagt, wenn wir 2 Stunden an Land geblieben wären).

 

Als ich aus dem Zodiac ausgestiegen bin und zum ersten Mal die vielen Pinguine gesehen habe, musste ich vor Glück heulen. Wir waren wirklich da und war so unbeschreiblich, wie mir vorher von vielen Leuten berichtet wurde.

 

Was uns vorher beim Briefing (Precap) gleich eingebläut wurde, war Flexibilität und alles zu nehmen, wie es kommt. Es gibt hier keine fixe Route. Alles ist wetterabhängig und kann sich jederzeit ändern. Es kann sein, dass zwei Gruppen rausfahren und dann das Wetter schlagartig anders wird (es liegt i. d. R. am Wind) und keiner mehr raus darf. Erschwerend kommt in diesen Zeiten die neuartige Vogelgrippe hinzu, die es teilweise unmöglich macht, anzulanden, weil ein totes Tier vom Expeditionsteam an Land gesichtet wurde und dann niemand mehr an dieser Stelle raus darf. Es wird dann entweder nach einer anderen Anlandungsstelle gesucht oder es werden „nur“ Zodiac Fahrten angeboten. Unsere Flexibilität wurde in den kommenden Tagen stark ausgereizt. Wir waren im antarktischen Hochsommer da und eigentlich sollte das die beste Reisezeit sein. Wir hatten aber gehöriges Pech mit dem Wetter. Wir hatten jeden Tag sehr starken Wind, weshalb viele Anlandungen und Ausfahrten abgebrochen wurden und somit nie alle Gäste rauskamen. Es hat viel geregnet und geschneit. Aber wirklich eiskalt kam es uns nie vor. Wir hatten immer zwischen -1 und +2 Grad. 

Wale, Pinguinküken und Robbenbabys Was zu dieser Zeit wirklich fantastisch ist, dass man sehr viele Wale sieht und das quasi immer wenn man auf die eigene Veranda geht oder an Deck oder von der Observation Bar aus rausblickt. Auch haben die Pinguine zu dieser Zeit ihre Küken und die kleinen Pinguine sind herzallerliebst. Ebenso die Robben haben ihre Babys zu dieser Zeit und es ist entzückend diese zu beobachten. Wir hatten wirklich eine ganz fantastische Zeit und wir sind sehr dankbar – zwischenzeitlich auch mein Mann, dass wir diese Reise gemacht haben. Aber wir können nicht mit den tollen Sommerantarktisbildern, wie sie so oft aus dieser Reisezeit gepostet werden, aufwarten. 

Als Neulinge unter Veteranen. Auf unserem Schiff waren wir gefühlt die einzigen, die zum ersten Mal in der Antarktis waren. Das stimmt natürlich bei weitem nicht. Aber wir haben uns mit so vielen Mitreisenden unterhalten und da kam immer wieder: wir sind schon zum vierten Mal da oder zum dritten mal aber mindestens schon zum zweiten Mal. Eine Dame hat uns berichtet, dass sie schon 2 x vorher in der Antarktis mit Seabourn gewesen ist und das immer im November. Das ist eigentlich die Zeit, in der es viel Schnee gibt und man vielleicht die ein oder andere Anlandung nicht machen kann. Sie hatte bei den beiden Reisen immer das tollste Sonnenscheinwetter. Wir hatten einfach Pech. So kam es auch, dass viele ältere Menschen – ich würde sagen so um die 100-150 Personen, nie das Schiff verlassen haben und einfach nur die Szenerie beobachten wollten. Somit waren wir schätzungsweise nur runde 250 Personen, die an Zodiac Touren teilgenommen haben oder zu Anlandungen gingen.

Begegnungen in der Antarktis: Ein Zusammentreffen mit Luxus-Expeditionsschiffen. Sehr schön war die Begegnung mit den beiden Expeditionsschiffen von Seabourn am total verschneiten 05.02.2024. Die Seabourn Pursuit, die ihre erste Saison in der Antarktis fährt, trafen wir am Nachmittag und die Seabourn Venture, die ihre zweite Saison in der Antarktis hat, begegnete uns am Abend. Wir haben auch eines der Hanseatic Schiffe, ein Ponantschiff und die Scenic Eclipse gesehen. Überhaupt waren wir sehr erstaunt, was da unten los ist und wie viele (kleine) Schiffe dort doch unterwegs sind. So viele Schiffe habe ich nicht einmal in der Karibik gleichzeitig im Cruisemapper gesehen.


It is time for the Polar Plunge - Michaela, you are first!

Am letzten Tag in der Antarktis, wir kamen gerade durchgefroren von einer Zodiac Ausfahrt zurück, sah ich einige Leute mit Bademänteln herumlaufen. Ich erkundigte mich, was ist denn los, warum seit ihr alle im Bademantel. It´s Time for the Polar Plunge flog mir entgegen. Das wollte ich mir auf gar keinen Fall entgehen lassen. Der Sprung in das Polarmeer war eigentlich für einen Tag vorher angekündigt gewesen. Aber es war wieder so starker Wind und sehr hohe Wellen, weshalb es abgesagt wurde. Ein neuer Termin wurde nicht angekündigt und ich dachte schon, da wir nur noch einen Tag in der Antarktis haben, dass es komplett ausfallen würde. Aber nun war es spontan soweit und die Durchsage dafür haben wir nicht gehört, da wir eben noch unterwegs gewesen sind. Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, da es in 30 Minuten losgehen sollte. Also schnell aufs Zimmer, die vielen Klamottenschichten einfach hingeschmissen, Badeanzug und Bademantel an und ab geht´s.  Ehe ich mich versah, schnappte mich die Entertainment Managerin und sagte: Michaela, you are the first!!! Ok. Keine Zeit mehr darüber nachzudenken. 

Mein Mann hat sich an Deck platziert um das Geschehen von oben zu beobachten und ich bin runter. Es schneite und es war kalt. Aber ich war voller Adrenalin und viele Gäste jubelten mir zu. Das Sicherungsgeschirr, das man angelegt bekommt, war noch trocken – gut für mich. Alle anderen nach mir bekamen es nass und kalt. Ich drückte nur noch mein Handy jemandem, der da Stand in die Hand und ab ging es. Es war ein ganz tolles Erlebnis und nicht so kalt, wie ich mir gedacht habe. Das Wasser hatte 2 Grad plus und fühlte sich total soft an. 

Als ich wieder auf das Schiff kam, wurde mir sofort mein Bademantel gereicht und ein Glas Linie – worauf ich verzichtet habe. Ich bin sofort in das Jacuzzi gestiegen und bin eine Stunde nicht mehr raus. Es gab dann an Deck noch einen Champagner- und Caviar Empfang, wie man es sehr häufig und gerne bei Seabourn macht. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis, das ich mit rund 60 Passagieren geteilt habe. Ich möchte auch dieses nicht missen wollen und würde es jederzeit wieder tun.



Drake Shake die Zweite & eine herrliche Zeit in South Georgia

Wir waren nun wieder 2 Tage unterwegs in Richtung South Georgia. Es ging also wieder durch die Drake Passage und es war wieder ein Drake Shake. Wir passierten an Tag 2 der Überfahrt den größten freischwimmenden Eisberg a23a. Das war schon unglaublich. Auf dem Eisberg saßen Robben. Keine Ahnung, wie die da hoch gekommen sind. Am 10.02.2024 kamen wir in South Georgia an. Wir sollten in der Royal Bay anlanden. Leider hatten wir wieder sehr hohe Wellen und massiven Wind, der nicht einmal Zodiac Ausfahrten ermöglicht hatte. Ich war ehrlich gesagt sehr traurig, denn ich war voller Erwartungen, endlich die Königspinguine zu sehen. Am Nachmittag kam dann die Sonne heraus. Aber der Wind und die Wellen legten sich nicht. Zumindest konnten wir wieder einige Eisberge sehen und auch einige Wale zeigten sich uns wieder. 

Am nächsten Tag stand dann Grytviken in South Georgia an. Strahlender Sonnenschein und wir waren Gruppe 1. Der Wind war so stark und am Tag vor uns wollte die Scenic Eclipse dort anlanden, konnte dies aber nicht. Sie erkundigten sich dann bei unserem Kapitän, ob er nicht etwas kürzer hier bleiben würde und wir den Scenic Gästen nicht etwas Zeit abgeben würden, so dass zumindest die Hälfte deren Gäste an Land gehen kann. Das hat unser Kapitän nicht getan, da nicht klar war, wann wir rauskommen (wegen dem starken Wind) und ob er all seine Gäste rausbringen kann und nicht doch wieder abbrechen muss. Wir warteten bis Mittag. Das Wetter war herrlich und wir wollten am Pool Mittagessen. Kaum den Teller „beladen“, kam der Aufruf für Gruppe 1. Das waren wir. Alles liegen und stehen gelassen. Schnell die Klamotten für die Anlandung angelegt und raus mit uns. Wir hatten vor South Georgia noch einmal eine Biosecurity unserer Kleidung und Rucksäcke und wurden an Land noch einmal gecheckt.

 

Wir hatten herrliche 2 Stunden an Land in der alten Walfängerstation, was nun wie eine Art Freilandmuseum ist. Die Natur hat sich einiges zurückgeholt und überall wuselten zwischen den alten Anlagen (Baby) Robben und Königspinguine herum. Wegen der Vogelgrippe durften wir nicht zum Strand laufen. Wir waren in der Kirche, im Museum, welches wirklich sehr sehenswert ist und wir waren natürlich auch im Postamt und haben uns eine Postkarte nach Hause geschickt, die bis heute noch nicht angekommen ist. Dieser Tag in Grytviken tat wirklich so gut und endlich konnten wir ein paar Königspinguine sehen. Wir hatten noch einen Tag in South Georgia vor uns und dieser war auch wirklich spektakulär. 

Am 12.02.2024 kamen wir nach Salisbury Plains in South Georgia. Hier waren über 60.000 Königspinguinpaare mit ihren Jungen. Also vermutlich so um die 180.000 Pinguine. Darüber hinaus noch unzählige Pelzrobben mit ihren Jungtieren. Aber – auch hier war die Anlandung verboten wegen der Vogelgrippe. Wir durften aber mit den Zodiacs ziemlich nah an den Strand heranfahren und hatten sehr viel Zeit. Das Wetter war nicht so gut. Aber das war völlig egal, denn es war einfach unglaublich so viele Pinguine zu sehen und zu riechen. Das Expeditionteam gab den Gästen wirklich sehr viel Zeit und so kamen die letzten Zodiacs erst gegen 19 Uhr zurück zum Schiff.

South Georgia war etwas ganz besonderes und gefühlt wird es noch mehr behütet und geschützt, als die Antarktis. Ich kann nur jedem empfehlen, der eine Antarktistour plant, unbedingt eine Route zu wählen, die South Georgia beinhaltet. Aber Achtung – eine Anlandung kann nicht garantiert werden. South Georgia liegt mitten im Atlantik und kann sehr häufig auf Grund des Windes und der Wellen gar nicht angefahren werden. Was nun noch auf Grund der neuen Vogelgrippe alles passiert, kann man noch gar nicht abschätzen. Wir sind in jedem Fall sehr dankbar, diesen wunderschönen Flecken Erde gesehen zu haben. 


Karbik-Feeling im Südatlantik

Nun hatten wir erneut 2 Seetage, um zu den Falkland Inseln zu gelangen. Auch hier kommt es sehr häufig vor, dass Schiffe nicht anlanden können (man fährt mit den Zodiacs oder Tenderbooten an Land). Auch hier machen sehr häufig Wind und Wellen einen Strich durch die Rechnung und das sollte man einfach wissen. Wir hatten Glück. In Port Stanley, haben wir eine Tour gebucht, bei der wir mit Jeeps zum Volunteer Point gefahren sind. Die Fahrt dauert ca. 3 Stunden hin und das gleiche wieder zurück. Nicht weil es so weit ist, aber weil es quer durch die Pampa geht. Man wird ordentlich durchgeschüttelt. Aber man wird belohnt mit einem atemberaubenden Strand, der einem Karibikstrand ähnelt – nur kälter und mit der zweitgrößten Königspinguinkolonie nach South Georgia. Man kommt den Tieren sehr nah. Auch wenn man Abstand halten soll, die Tiere kommen einfach auf einen zu. Das war echt noch einmal ein absolutes Highlight. Man ist sehr lange unterwegs. Aber es lohnt sich!

Ich würde immer empfehlen, diese Tour über die Reederei zu buchen. Wir haben erlebt, dass Passagiere vom Schiff die Tour auf eigene Faust gebucht haben. Das Fahrzeug hatte dann eine Panne. Die beiden Herrschaften konnten dann auf eines unserer Tour umsteigen. Sonst wären sie vermutlich nicht rechtzeitig zurück nach Port Stanley gekommen. Es gibt dort weit und breit nichts. Insofern ist dies in jedem Fall eine Tour, die man lieber über das Schiff buchen sollte.

Port Stanley ist sehr schön anzusehen. Wir hatten leider nicht mehr viel Zeit. Es gibt dort die südlichste englische Kirche. Es gibt ein Museum, das absolut sehenswert ist. Natürlich gibt es auch hier ein Postamt und Souvenirshops. Man kann hier auch vorzüglich Fish & Chips essen.


Am nächsten Tag waren wir dann auf der Westinsel der Falklands – New Island. Das Wetter war herrlich und wir hatten unsere letzte nasse Anlandung mit den Zodiacs. Nach einer wirklich kurzen „Wanderung“ kamen wir auf der anderen Seite der Insel an und haben dort unzählige Rockhopper Pinguine gesehen – natürlich auch mit kleinen Küken. Aber auch sehr viele Albatrosse mit ihren Küken waren dort. Die Natur dort war wunderschön und es war ein schöner letzter Tag bevor es mit 2 weiteren Seetagen wieder in Richtung Südamerika geht. 


WE ARE FAMILY - ein Farewell, das zu Tränen rührt

Wir dachten uns, jetzt wo wir Südamerika und damit unserem nächsten Ziel Uruguay näher kommen, müsste es ja langsam wieder wärmer und sonniger werden. Leider hatten wir auch hier kein Wetterglück und es war kühl und regnerisch. Ich habe die Zeit genutzt und habe schon einmal einiges gepackt. Wir haben die Zeit einfach wieder im Spa verbracht, dass außer uns eigentlich nur ein weiteres Ehepaar aus Österreich genutzt hat. Verwunderlich. Es ist ein sehr schöner Bereich im Heck des Schiffes auf Deck 9 mit einem sehr schönen Ausblick und Liegen im Außenbereich. Für uns war es toll, denn wir hatten quasi zu viert den Spabereich für uns alleine und das die ganzen 4 Wochen.

 

Am zweiten Seetag, 18.02.2024 fand die Farewellparty an Deck statt. Das hat bei Seabourn Tradition. Immer am Ende einer Reise gibt es an Deck (bei schlechtem Wetter im Seabourn Club innen) ein Farewell Event, das viele Gäste immer zu Tränen rührt. Dabei werden um den Pool verschiedene Stationen aufgebaut, bei denen es Leckereien und Cocktails gibt, die von den Offizieren angeboten werden. Die Band spielt und dann kommt der Großteil der gesamten Crew an Deck und läuft oberhalb des Pooldecks entlang und das immer zu dem Titel „we are Family“. Spätestens dann weiß man, dass die Reise zu Ende geht. Für einige Gäste – ca. 150 geht die Reise noch weiter. Unser 4 wöchiger Reiseabschnitt war ein Teil der 80 tägigen Grand Americas Voyage, die in Miami gestartet ist und dort am 24. März enden wird. Das heißt, wir mussten uns gedanklich schon mal auf den Abschied vorbereiten und für einige geht die Reise noch weiter. 


The Best of Montevideo

Am 19.02.2024 kamen wir in Montevideo Uruguay an. Dies war unser letzter Hafen vor Buenos Aires. Es war nun heiß (knapp 30 Grad) und wir lagen mitten in der Stadt. Mit uns war noch ein Schiff von Azamara und eines von Norwegian Cruise Line da. Die beiden sind aber am Mittag bereits wieder weg, so dass nur noch unser Schiff im Hafen lag. Die Altstadt ist sehr nett und es gibt eine tolle Markthalle mit fantastischen Möglichkeiten, um sehr leckere Steaks zu essen, was wir auch getan haben. Am Nachmittag machten wir dann noch einen Ausflug – gebucht über die Reederei – Best of Montevideo. Das war sehr interessant. 

Wir sind erst um 18 Uhr wieder am Schiff angekommen und hatten nur kurz Zeit uns frisch zu machen, denn wir waren bei sehr netten Mitreisenden zu einer Cocktailparty auf deren Suite, anlässlich eines runden Geburtstages eingeladen und anschließend zum gemeinsamen Dinner mit 16 Geburtstagsgästen. Es war unser letzter Abend an Bord und er hätte nicht schöner sein können. Die Koffer waren gepackt. Wir hatten nochmal einen wunderschönen Abend in netter Runde und ein fantastisches Abendessen im Hauptrestaurant. 

Unser Finale: Buenos Aires Highlights

Am Morgen des 20.02.2024 kamen wir in Buenos Aires an. Glücklich und dankbar, diese wunderschöne Reise erlebt haben zu dürfen. Vollkommen tiefenentspannt und auch mit etwas Wehmut, das Schiff nun verlassen zu müssen. Wir hatten sehr nette Mitreisende. Viele bekannte Gesichter. Aber auch viele neue Reisebekanntschaften und die macht man bei Seabourn tatsächlich leichter als bei HL. Es ist eben international. Wir waren 11 deutsche Gäste an Bord. Ansonsten kamen die Gäste aus Österreich, Belgien, Holland, USA, Kanada, Australien, UK, Neuseeland, Singapur … Die Crew war wieder fantastisch und das Essen ausgezeichnet. 

Wir sind vom Schiff direkt in den Bus gestiegen und hatten noch eine 5 stündige Tour: Buenos Aires Highlights und Hotel Transfer. Somit hatten wir einen ersten Einblick. Unser Hotel für eine Nacht war das Alvear Palace Hotel in der Nähe zum berühmten Friedhof. Ich kann auch dieses Hotel uneingeschränkt weiterempfehlen. Es ist ein Grand Hotel mit altem Charme, großzügigen Zimmern und einem tollen Frühstück. Wir hatten noch den Rest des Tages Zeit und sind noch durch die Stadt geschlendert. Am Abend gönnten wir uns ein Steak, das unübertroffen gut war, wenn gleich wir hier sehr vom Schiff verwöhnt sind. Als wir das Restaurant verlassen haben, war es außen stockdunkel. Keine Straßenbeleuchtung!!! Die Verhältnisse in Buenos Aires sind nicht gut. Man muss die Stadt gesehen haben. Ich muss dort aber nicht unbedingt noch einmal hin. Wir hatten am 21.02.2024 noch bis Mittag Zeit und waren nochmal in der Stadt unterwegs. Am Nachmittag ging es dann zum Flughafen und unser LH Flug ging auch pünktlich nach dem Streik los, so dass wir gegen Mittag am 22.02.2024 wieder in Frankfurt angekommen sind. 


Fazit

Ich habe nun nichts über die Restaurants und Einrichtungen auf dem Schiff erzählt, weil mein Bericht ohnehin schon den Rahmen sprengt. Danke an alle, die bis hier her gelesen haben. Wenn es irgendwelche Fragen zum Schiff oder zur Reise gibt oder zu Seabourn, bitte immer her damit. Wir lieben diese Reederei und haben schon sehr viele Reisen gemacht. Wir sind kein Reisebüro, auch wenn man mir manchmal im Bekanntenkreis unterstellt, ich sei der heimliche Seabourn Ambassador, weil ich immer so ins Schwärmen komme. Wir mögen aber auch Hapag Lloyd, haben hier aber deutlich weniger Reisen gemacht. Wir schauen immer nach den Routen und entscheiden danach.

 

Danke für‘s lesen, Eure Michaela 🚢 🦭🐧



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Seabourn Quest

Seabourn Quest Kreuzfahrtschiff bei Sonnenschein fährt entlang einer Küste
Seabourn Quest

Auch die 2011 gebaute Seabourn Quest gehört mit ihren Schwesterschiffen Seabourn Sojourn und Seabourn Odyssey zur Odyssey-Klasse. Die Seabourn Quest ist die dritte Version des Schiffsdesigns, das als "ein Wendepunkt im Luxussegment" bezeichnet wurde. Getreu ihrem Seabourn-Stammbaum hat die Seabourn Quest, wo auch immer sie um die Welt segelt, eine preisgekrönte Küche dabei, die mit den besten Restaurants der Welt mithalten kann.