Luxus-eisbrecher Reisebericht & Erfahrungen

Le Commandant Charcot von PONANT


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Mini-Cruise mit Luxus-Eisbrecher 

Die Le Commandant Charcot ist als innovatives „Schiff der Möglichkeiten“ in mehrerlei Hinsicht einzigartig. Vom 2. Oktober bis zum 4. Oktober 2021 nutzten wir die Chance, eine Mini-Cruise mit diesem neuen Luxus-Eisbrecher von Ponant zu machen. Diese Reise führte uns in einem kleinen Kreis von Expedienten und Pressevertretern von Le Havre nach La Rochelle. Mehr als 150 Gäste waren mit an Bord. Unsere persönliche Einschätzung darüber, was die Le Commandant Charcot als Expeditionsschiff so einzigartig macht, geben wir Ihnen in diesem Reisebericht. 


Die Reederei Ponant

Durch und durch französisch - le savoir vivre.

Die französischen Wurzeln der Reederei lassen sich nicht verleugnen. Internationale Gäste, die die französische Lebensart erfahren wollen, sind bei Ponant genau richtig aufgehoben. Die Bordsprachen sind englisch und französisch. Die Reederei Ponant mit Sitz in Marseille, auch Compagnie du Ponant (CDP) genannt, ist aktuell mit vier luxuriösen Schwesterschiffen (Sisterships Le Boréal, L’Austral, Le Soléal und Le Lyrial ), sechs Explorers für Expeditionskreuzfahrten (Le Lapérouse, Le Champlain, Le Bougainville, Le Dumont-d'Urville, Le Jacques Cartier und Le Bellot), dem neuen Luxus-Eisbrecher Le Commandant Charcot und der kleinen Segelyacht Le Ponant auf dem Kreuzfahrtmarkt vertreten. Seit dem Jahr 2019 ist auch Paul Gauguin Cruises Teil der französischen Reederei, die im Jahr 1988 von Jean-Emmanuel Sauvée und anderen jungen Offizieren der Handelsmarine gegründet wurde. Der Name Ponant wurde in Anlehnung an die französische Inselgruppe „lles du Ponant“ gewählt. Das Herkunftsland Frankreich spiegelt sich in der Geschichte der Reederei, den Schiffsnamen und der Küche an Bord wider. 


Das Schiff Le Commandant Charcot

Einzigartiger Luxus-Eisbrecher mit LNG Die Le Commandant Charcot ist nicht nur das neueste Schiff der französischen Reederei Ponant, sondern auch derzeit der weltweit einzige Luxus-Eisbrecher mit LNG. Darüber hinaus hat die Le Commandant Charcot als erstes französischen Schiff den geografischen Nordpol erreicht. Mit seinem Hybrid-Elektro- und Flüssiggas-Antrieb (LNG), der Eisklasse PC 2 und seiner modernsten Ausrüstung setzt dieses Expeditionsschiff Innovationen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Technik und Navigation in eisigen Gewässern. Speziell für Expeditionskreuzfahrten in der Arktis und Antarktis gebaut, steuert die Le Commandant Charcot die entlegensten Polargebiete an, die bisher kaum ein klassisches Expeditionsschiff befahren hat und bislang nur wenige Menschen betreten haben. 



Es ist ein besonderes Gefühl, an Bord dieses einzigartigen Luxus-Eisbrechers zu sein, der die Nordostpassage durchqueren und scheinbar unerreichbare Gebiete wie den geografischen Nordpol anfahren kann. Diese neuen Dimensionen in der Expeditionsschifffahrt bieten auch der Wissenschaft einige Vorteile. Als sogenanntes „Schiff der Möglichkeiten“ verfügt der Luxus-Eisbrecher über spezielle Forschungseinrichtungen, mit denen Wissenschaftler an Bord wichtige Faktoren wie Wasser, Luft, Eislage und Biodiversität in Polargebieten beobachten, analysieren und erforschen können. Mit der Le Commandant Charcot bereist ein kleiner Kreis von maximal 245 Gästen unberührte Regionen wie die Charcot-Insel oder die Peter-I.-Insel, das Weddellmeer, die Bellingshausen-See und das Larsen-Schelfeis. Auch der Nationalpark Nordostgrönland und die Umrundung des Spitzbergen-Archipels stehen auf dem Expeditionsprogramm. Dieser Luxus-Eisbrecher trägt übrigens den Namen des französischen Polarforschers Jean-Baptiste Charcot. 

Nun kommen wir zu unserer Mini-Cruise. Einen ersten Eindruck darüber, wie besonders diese Reise sein würde, vermittelte uns ein nicht alltägliches Erlebnis zu Reisebeginn. So begann unsere Expeditionskreuzfahrt mit einem besonderen Highlight, als der Lotse mit einem Helikopter bei stürmischer See von Bord geholt wurde. Das erinnerte uns beinahe an eine Szene aus einem Expeditionsfilm, wie man sie sonst nur im Fernsehen zu sehen bekommt, aber nicht live miterlebt. Welcome und Welfare Veranstaltung Durchaus filmreif war übrigens auch die Vorstellung der Crew vom Kapitän bis zum Kreuzfahrtdirektor.

Bei der Welcome und Welfare Veranstaltung hat sich die Reederei einiges einfallen lassen. So wurde uns Gästen die Führungsetage des Schiffes anhand von musikalischen Einspielern vorgestellt, die treffend anhand der Position des Betroffenen ausgewählt wurden. Hier ein kleiner Einblick in die Vorstellungsrunde: 

Der Captain ließ sich von der Musik aus „Fluch der Karibik“ begleiten: Unser Kapitän stellte sich übrigens als „ I am your private driver“ vor und erzählte uns von seiner Karriere und sprach auch über sein Privatleben. So ist er jeweils zwei Monate am Stück an Bord und dann wieder zwei Monate zu Hause bei seiner Familie. Dabei ist die zeitliche Aufteilung zwischen Arbeit auf See und Urlaub an Land durchaus durchdacht. Wenn seine Schwiegermutter zu Besuch ist, versucht er möglichst an Bord des Eisbrechers zu sein. Das ist freilich mit einem kleinen Augenzwinkern zu verstehen. 

  • Der Engineer präsentierte sich mit „Star Trek Musik“ im Hintergrund.
  • Der Schiffsarzt trat unter dem Titel „Staying alive“ von den Bee Gees auf.
  • Der Expeditionsleiter machte mit der Filmmusik aus „Indianer Jones“ auf sich aufmerksam.
  • Cruise Sales wurde passend mit dem Song „Voyage, Voyage“ (Desireless) musikalisch umrahmt.
  • Der Kreuzfahrtdirektor setzte sich unter der Musik „This ist a Great Show“ (Musical The Greatest Show) in Szene. 

Im Verlauf unserer Mini-Cruise entdeckten wir freilich noch einige weitere Besonderheiten.


Design der Extraklasse 

In puncto Design ist dieses Expeditionsschiff etwas ganz Besonderes und in dieser Form unübertroffen. Es baut auf dem Stil der Ponant Explorers Le Lapérouse, Le Champlain, Le Bougainville, Le Dumont-d'Urville, Le Jacques Cartier und Le Bellot auf und stellt genau genommen eine Weiterentwicklung dieser Schiffe dar. Wir sind bereits einmal mit der Le Champlain von Bergen nach Reykjavik gefahren und haben damit den direkten Vergleich. Nach unserer Einschätzung ist die Le Commandant Charcot das schönste und luxuriöseste Expeditionsschiff, das es momentan in der Kreuzfahrtbranche gibt. Die verwendeten Formen und Farben sind in allen Bereichen, ob Pool, Restaurants, Bars, Spa und Suiten, bis ins letzte Detail durchdacht ausgewählt und stilvoll eingesetzt. Insgesamt ist das Interior inklusive Form- und Farbgestaltung für das Auge stimmig und harmonisch. Nicht nur in puncto Aussehen, sondern auch in puncto Haptik sind die Materialien sehr hochwertig. Dieses einzigartige Design lässt sich nur schwer beschreiben, weil man es einfach gesehen haben muss. Hier gilt der Spruch: „Bilder sagen viel mehr als Worte“. Wenn Sie die Fotos ansehen, können Sie vielleicht besser nachvollziehen, wovon wir sprechen. 


Expeditionsschiff im 5-Sterne- oder 5-Sterne-plus-Segment 

Das Personal spricht ausgezeichnet Englisch und ist im Umgang mit den Gästen sehr aufmerksam und zuvorkommend. In puncto Bauweise, Service und Segment ist der Eisbrecher in der Ponant Flotte unübertroffen. Die anderen Ponant Expeditionsschiffe, die sogenannten Explorers, und die Sisterships würden wir eher im 4-Sterne-plus-Segment ansiedeln. Mit der Le Commandant Charcot übertrifft die Reederei ihre bisherigen Ansprüche und schafft damit den Schritt in die absolute Premiumliga. Ponant kann diesen Luxus-Eisbrecher bedenkenlos als 5-Sterne- oder 5-Sterne-plus-Schiff am Markt für Expeditionskreuzfahrten etablieren. 


Als Gast die Wissenschaft aktiv erleben 

Mit der Le Commandant Charcot gelingt der französischen Reederei der Eintritt in den internationalen Markt. Dieses Schiff der Luxusklasse öffnet die Tür in ein neues Segment im Markt für Expeditionskreuzfahrten. Bei einer Reise mit der Le Commandant Charcot liest man nicht nur über Wissenschaft und hört Fachvorträge. Vielmehr ist man als Gast dieses Luxus-Eisbrechers selbst ein Teil der Wissenschaft und gestaltet sie mit. Die Erlebnisse gehen weit über bloßes Entdecken hinaus. So können die Gäste an Bord beispielsweise im Rahmen der Citizen Science selbst aktiv an wissenschaftlichen Recherchen, Beobachtungen und Messungen teilnehmen. Auch andere Aktivitäten wie Kajakfahren, Wandern, Fahrten mit Luftkissenfahrzeugen, Eisfischen und Eisbaden stehen für große Abenteuer im Eis. Fotos und Videos vemitteln Eindrücke darüber, wie nah die Gäste in die unberührte, unbekannte und unerforschte Natur eindringen können. Eine wirkliche Vorstellung davon, wie sich diese Erlebnisse tatsächlich anfühlen, bekommt man erst, wenn man selbst eine Expedition mit der Le Commandant Charcot unternimmt. 


Französische Küche genießen

Auf der Le Commandant Charcot gibt es entsprechend der Herkunft der Reederei französische Küche. Das Mittagsbuffet hat uns besonders zugesagt. Neben einem Grillbuffet gab es hervorragende Scampi, Chateaubriand, eine große Vielfalt an französischem Käse und diverse Süßspeisen. Das Essen hat unserer Meinung nach eine sehr gute und solide Qualität. Nach unserem Geschmack gibt es hier im Vergleich zu den Speiseangeboten von Seaborn und Crystal Cruises noch ein klein wenig Potenzial nach oben. Allerdings müssen wir auch fairerweise berücksichtigen, dass wir bei unserer Mini-Cruise an einem Dry Run (Probelauf) teilgenommen haben und damit nicht als zahlende Gäste an Bord waren. So gesehen ist dies nur ein kleiner zu vernachlässigender Kritikpunkt und eine persönliche Anmerkung unsererseits, die den hervorragenden Service als Ganzes keineswegs in Frage stellt. 

Sehr luxuriöse Kabinen und Suiten

Die Le Commandant Charcot verfügt über insgesamt 135 Kabinen und Suiten, die allesamt sehr komfortabel, geschmackvoll, modern und luxuriös eingerichtet sind und sich auf die Decks 6 bis 8 verteilen. In der Kabine oder Suite kann man es sich als Gast so richtig gemütlich machen und auch den Luxus einer sehr gut bestückten Minibar auskosten. Frischen Kaffee gibt es aus einer eigenen Nespresso-Maschine. Sehr positiv bewerten wir auch den Umstand, dass die Bäder als Tageslichtbäder konzipiert sind und die Toilette separat ist. Wir residierten in einer Prestige-Kabine mit Balkon auf Deck 8. Für Familien besteht übrigens die Möglichkeit, zwei miteinander verbundene Kabinen zu buchen. 



Eisbrecher mit LNG

Nachhaltig reisen, Natur erforschen und Tiere hautnah erleben Als Eisbrecher der Luxusklasse fährt die Le Commandant Charcot komplett mit Hybrid-Elektro- und Flüssiggas-Antrieb (LNG). Sie kann bis zu drei Stunden vollständig elektrisch fahren und setzt damit neue innovative Maßstäbe für Expeditionsreisen in den Polarregionen. Diese Funktionsweise hat abgesehen vom Umweltgedanken noch einen weiteren Vorteil. Durch den LNG-Antrieb kann sich der Ponant Eisbrecher geräuschlos durch das Eis bewegen, ohne Eisbären und andere Tiere in ihren Lebensräumen zu stören. Als Passagier der Le Commandant Charcot kommt man daher den tierischen Bewohnern der Polarregionen sehr nahe. Eine Expedition mit diesem Schiff steht für nachhaltiges und umweltbewusstes Erforschen des Polarmeers. 


Open Bridge Policy 

Nicht nur die unberührte Natur und Wildnis, sondern auch das Geschehen an Bord kann man hautnah erleben und aus nächster Nähe beobachten. Die Reederei Ponant verfolgt nämlich zur Freude interessierter Passagiere eine „Open Bridge Policy“. So durften wir sowohl die Brücke als auch den sehr beeindruckenden Maschinenraum mit seinen riesengroßen Batterien betreten. Der Chef Ingenieur stellte uns die Schiffstechnik vor und gab uns einen interessanten Einblick in die technischen Abläufe an Bord. Als Gast kann man bis zum Bug des Schiffes gehen und dabei zusehen, wie das Eis bricht. Das brechende Eis zu beobachten, ist ein unbeschreibliches und einzigartiges Erlebnis. 


Entspannung in Luxus und Harmonie 

Auch die Entspannung bekommt auf der Le Commandant Charcot genügend Raum und findet im luxuriösen Rahmen statt. So ließen wir auf dem Eisbrecher in Spa, Sauna, Eisraum und Indoorpool die Seele baumeln, selbstverständlich in einem geschmackvoll inszenierten Ambiente mit stimmungsvoller Farbgestaltung. Der mit Meerwasser befüllte Indoorpool liegt in einem schönen Wintergarten. Auch hier und im übrigen Wellbereich entspannen harmonische Farben und stimmige Formen das Auge. Darüber hinaus ist im gesamten Spa beruhigende Well-Being-Musik zu hören, die den Entspannungslevel nochmals steigert. Detox-Cocktails kann man hier übrigens mit Blick auf die Polarlandschaft genießen. 

 

Gemütlich: Observation Lounge, Blue Lagoon und Feuerschale Ein weiterer Schiffsbereich zum Wohlfühlen und gemütlich Zurücklehnen ist die Observation Lounge. Dieser öffentliche Bereich ist sehr hell gestaltet und ermöglicht durch das Oberlicht aus Glas einen herrlichen Rundumblick auf die Umgebung. Im Außenbereich erweist sich die Blue Lagoon als belebende Zone für Erfrischungsbäder. Dieses Bad wird über ein Energierückgewinnungssystem beheizt. Einen herrlichen Blick auf die Polarlandschaft genießt man auch an der elektrischen Feuerschale. 


Fazit

Unsere Mini-Cruise mit der Le Commandant Charcot hat uns zweifelsohne in das Luxussegment der Expeditionskreuzfahrten entführt. Eigentlich muss man diesen Luxus-Eisbrecher selbst gesehen und vor allem erlebt haben, um zu erkennen, was dieses Schiff und seine Routen so einzigartig macht. In diesem Sinne können wir Ihnen eine Expeditionskreuzfahrt mit der Le Commandant Charcot empfehlen und legen Ihnen eine solcher sogar ans Herz. Vor allem dann, wenn Sie auf Luxus und Nachhaltigkeit Wert legen, Teil der Wissenschaft sein möchten und der unberührten Natur möglichst nahe kommen wollen, werden Sie Ihre Expedition mit dem Ponant Eisbrecher genießen und mit vielen unvergesslichen Erlebnissen zurückkehren.


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