Hurtigruten ab Hamburg Gast-Reisebericht & Erfahrungen


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Bitte beachten Sie, dass Hurtigruten seit 19. Januar 2024 die MS Otto Sverdrup für die Postschiffrouten entlang Norwegens einsetzt und das Schiff damit unter der Marke "Hurtigruten-Das Original – seit 1893" fährt. Somit werden keine Expeditionsreisen mehr mit MS Otto Sverdrup angeboten.


Expeditionsreise mit der Otto Sverdrup ans Nordkap (21.09. – 05.10.2021)

Hurtigruten ab Hamburg

erlebt und geschrieben von unserem Emocean-Gast Dr. Stefanie Graff

Erst seit kurzem bietet Hurtigruten mit seiner neuen Marke Hurtigruten Expeditions die Möglichkeit, ab Hamburg ans Nordkap zu reisen. Für alle, die derzeit noch ohne Flug direkt aufs Schiff möchten, eine gute Gelegenheit.

Da wir schon seit längerer Zeit eine Reise gen Norden in Erwägung gezogen hatten, die nicht im Segment „Massentourismus“ angesiedelt sein sollte und uns die „Hurtigruten“ sehr interessierten, fiel uns die „Expeditionsreise auf den Spuren der Postschiffroute“ sofort ins Auge. Hier hat man den Vorteil, in den angelaufenen Häfen eine längere Zeit für Unternehmungen zur Verfügung zu haben. Zwar liegt der Umkehrpunkt bereits in Honnigsvag (Nähe Nordkap) und der letzte klassische Postschiffroutenhafen Kirkenes wird nicht mehr angelaufen, aber dafür gibt es längere Stopps in den wichtigsten Häfen entlang der norwegischen Westküste, bis hin zu den Lofoten.

Schnell wurde der Wunsch Wirklichkeit und mit der sehr guten Unterstützung von Emocean Cruises fanden wir auch zügig eine passende Kabine. Als Wunschtermin hatten wir die Reise vom 21.09. bis 05.10.2021 gewählt, eine gute Entscheidung, denn in diesem Jahr startete Hurtigruten covidbedingt erst Ende August seine ersten Expeditionsreisen. Wir waren die 3. Tour, also noch keine abgeschliffene Routine, aber dennoch schon erste Feedbacks berücksichtigend.

Nach einem gut organisierten, aber dennoch recht aufwändigen Checkin-Procedere (mit vorzulegendem PCR-Test, vor Ort zu absolvierendem Corona-Schnelltest und diversen Checkin-Stationen) erreichten wir gegen 14 Uhr unsere Kabine. Wir hatten uns für eine QJ-Kabine auf Deck 5 entschieden. Eine gute Wahl, da diese Kabine eine recht akzeptable Größe von ca. 17m2 aufwies, wir ganz schnell zur Beobachtung bzw. bei Nordlichtalarm auf dem Umlaufdeck waren, die Kabine mittschiffs liegt, was sehr nützlich bei hohen Wellen und Windstärken bis zu 11 Beaufort ist und die „Sichtbehinderung“ minimal war.

Otto Sverdrup Reisebericht
Otto Sverdrup Reisebericht
Restaurant Fredheim MS Otto Sverdurp
Restaurant Fredheim MS Otto Sverdurp

Die Otto Sverdrup, ehemals Finnmarken wurde 2020 neu renoviert und mit einem umweltfreundlichen Antrieb versehen. Das Schiff bietet maximal 554 Passagieren Platz und verfügt auf Deck 5 über ein sogenanntes Umlaufdeck, ideal für Landschafts-, Tier und Nordlichtbeobachtung. 

Nachdem alle Pax ihre roten Hurtigruten-Expeditionsjacken erhalten hatten, die in den Kabinen bereitliegenden Aluminiumtrinkflaschen das erste Mal befüllt wurden und das Willkommhöft in Wedel hinter uns lag, konnte die Expedition beginnen. 

Anders als bei herkömmlichen Kreuzfahrten gibt es hier keine Animation, sondern ein „Expeditionsteam“. Dieses sehr engagierte Team mit Mitarbeitern aus unterschiedlichen Ländern und mit spannenden Biografien und beruflichen Werdegängen setzt sich aus Wissenschaftlern, Sportlern, Fotograf(en) und Reisekoordinatoren zusammen. Wir hatten das Glück, auf die bekannte Musherin Silvia Furtwängler zu treffen, eine Extremhundeschlittensportlerin, die seit 13 Jahren in Norwegen lebt und bereits mehrmals das wohl anstrengendste Hundeschlittenrennen der Welt, „Finnmarksløpet“, absolviert hat. Der Leiter des Expeditionsteams, Dr. Ralf Westphal, brachte uns basierend auf seinen persönlichen Erfahrungen die Historie und das Leben an der norwegischen Küste nah, so dass der Begriff „Friluftsliv“ nachempfindbar wurde. Aber auch Andy, der sich unheimlich gut mit Walen auskennt, Henryk, der selbst schon den Nordpol umsegelt hat und an der Shackleton Expedition mit Arved Fuchs teilnahm und uns in die Navigation und in die Knotenlehre einführte, Regina, die studierte Geowissenschaftlerin, die uns nachmittags an ihrem geologischen und ökologischen Fachwissen teilhaben und uns abends als Landschaftserzählerin viele emotionale Momente ihrer Inselbesuche nachempfinden ließ, und, und, und…

Bei unserer Nordkaptour ging es also nicht nur um Reisen, Landschaft schauen, gutes Essen, sondern es gab ein vielfältiges Angebot an wissenschaftlichen, aber durchaus verständlichen Vorträgen zu Themen aus der Biologie, Klimaforschung, Geschichte und Nautik.

Für diese Reisen sind nicht die passiven Konsumenten, viel mehr aber die interessierten Mitmacher das ideale Publikum. Ob Joga morgens an Deck, Kajakfahren im Fjord, das Einsetzen einer Drohne zur Meeresbeobachtung, Informationen und aktive Teilnahme an wissenschaftlichen internationalen Projekten, Mikroskopieren oder auch mal „nur“ ein Erfahrungsbericht über das (selbsterlebte) Wohnen in Honnigsvag – das Abarbeiten des gesamten Angebots ist uns nicht gelungen. Und natürlich kann man sich auch noch individuell beschäftigen: Fitnessraum, 2 beheizte Whirlpools, ein normaler Pool, Sauna (nur mit Badebekleidung!), Massage – auch das wollte be- und genutzt werden.

Wir erlebten die norwegische Küste im Frühherbst mit bunt gefärbtem Laub und einer mitunter schon recht aufgewühlten See, so dass auch Seabands, Ingwer und entsprechende Medikamente zum Einsatz kamen. Wir beobachteten den Wandel der Vegetation, konnten am Nordkap die letzten Rentiere sichten, die es zur Überwinterung noch nicht ans Festland geschafft hatten. 

Mitunter ließen die Herbststürme ein Anlegen in besonders ungeschützten Häfen nicht zu, aber der erfahrene Hurtigrutenkapitän und das Expeditionsteam hatten sofort den Plan B parat. Flexibel und umsichtig, immer die Sicherheit beachtend, wurde umgeplant. So konnten die Kajaktouren eben erst im Hjorundfjord und nachmittags in Alesund stattfinden, da hier der Wind die entsprechende Stärke nicht überschritt.

In jedem angelaufenen Hafen gab es eine inkludierte Exkursion, mal ein Museumsbesuch (z.B. Polaris in Tromsø), mal eine längere Bustour (z.B. Inseltour auf Senja), eine Wanderung am Fuß des Torghatten (Brønnøysund; da Wege restauriert wurden, konnte kein Aufstieg erfolgen), eine Busfahrt über die Atlantikstraße bei Molde und viele andere mehr. Zusätzlich bot das Expeditionsteam immer noch einen Hike auf zumeist einen Berg in der Umgebung an.

Hurtigruten variiert mit den Hafenanläufen in Abhängigkeit von der Saison und verändert auch die Reihenfolge, somit ist jede Reise anders und eben eine echte „Expedition“. Unsere Sommertour führte uns neben dem Nordkap und den Lofoten u.a. zu solch bekannten Destinationen wie Bergen, Alesund, Molde, Trondheim, Bodø und Tromsø.

Natürlich haben auch wir die bei Kreuzfahrten obligatorische Gewichtszunahme festgestellt, denn das Küchenteam und das gesamte Servicepersonal haben uns sehr verwöhnt. In entspannter, lockerer Atmosphäre und ohne Abendgarderobe, aber dennoch mit Stil und Niveau nutzten wir die vorgehaltene Gastronomie nach Lust und Laune, das Hauptrestaurant „Aune“, das alternative Restaurant „Fredheim“ oder die Explorerbar auf Deck 8. Für Suitengäste gibt es noch das Gourmetrestaurant „Lindstrøm“. Die Restaurantbezeichnung ist übrigens auf allen Hurtigrutenschiffen gleich. An manchen Tagen enthielt das Daily Programme noch den Punkt „Norwegian Coastal Kitchen“ mit landestypischen köstlichen Kleinigkeiten wie Renntiersuppe, Muschelverkostung, Trollfjordsuppe, Lachsfiletierung und -verkostung.

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Übersicht Ausflüge
OttoSverdrup_Ausflüge92021.pdf
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Tagesprogramm Trondheim
Programm_Trondheim_01102021.pdf
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Nach 2 Wochen Expedition kommen wir nicht nur mit unzähligen Bildern auf der Kamera oder dem Handy zurück, sondern mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken, die erstmal alle verarbeitet werden müssen. Es ist schon beeindruckend, das Nordlicht mit den eigenen Augen gesehen zu haben. Auch an die zelebrierten Schiffsbegegnungen mit den Hurtigruten-Linienschiffen, untermalt vom lautstarken Einsatz des Signalhorns und vielen winkenden Menschen an Bord werden wir noch lange denken. Bleiben werden neben den Erinnerungen an eine unvergessliche Reise auch die „Expeditions-Apps“ auf dem Smartphone, wie Windy.com , die Polarlichtapp „Aurora“ und natürlich die Hurtigrutenapp, über die in der Endstufe ihrer Entwicklung alle Prozesse an Bord geplant werden können (Tischreservierung im Restaurant, Ausflugsbuchung, Tagesprogramm, Einsicht aller Ausgaben an Bord usw.).

Die Expeditionsreisen erfreuen sich großer Beliebtheit. Daher erweitert Hurtigruten sein Angebot und setzt im ersten Quartal 2022 zusätzlich das neu erbaute und erst kürzlich in Spitzbergen getaufte Expeditionsschiff Fridtjof Nansen auf Reisen zum Nordkap ab Hamburg ein. Auch hier gilt wieder der von der Reederei geprägte Slogan: „Komfort, Lernen, Wellness“, den wir gern noch mit „Activity“ erweitern würden. God tur allen weiteren Reisenden!

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ab Hamburg / Nordkap

Hurtigruten ab Hamburg


MS Otto Sverdrup

MS OTTO SVERDRUP
  • Moderne skandinavische Inneneinrichtung mit eleganter Ausstattung und komfortablen Kabinen
  • Neu renovierte Kabinen und Suiten
  • Drei neue Restaurants
  • Wellness-Center mit Anwendungen Sauna
  • Außenpool, Zwei Whirlpools
  • Science Center mit hochmoderner Technologie sowie interaktiven Tools
  • Baujahr: 2002 (modernisiert 2020)
  • Kabinen: 263